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Nils Petter Molvær
Konzert - 14. Juli 2000
Das Eisland schickt Trompetengrüße
... In Jena hat Molvaer ganz unaufgeregt vorgeführt, was Konsolidierung auf
höchstem Niveau bedeutet. Zwei Soundmixer an Turntables, Loops und Samples
legten Breakbeats und ambiente Klangflächen, in die hinein ein Drummer
punktgenau zuschlug, eine sphärische Gitarre neben einem knochentrockenem
Bass, viel Equipment, Rauch und wechselnde Farbsequenzen auf der Bühne und
viel zustimmende Bewegung davor. Soundmanipulationen und harte Kontraste gehen
in die Beine. Molvaers Ton dazu zielt mitten auf die Seele. Wie ein
erratischer Block steht er vor seiner Band und individualisiert Musik zwischen
Ekstase und Vollbremsung zur betörenden Melodie. Molvaer möchte als Sänger
gesehen werden, jedenfalls in seinen besten Momenten. Fast das ganze Jenaer
Konzert war so ein bester Moment. Präzise Melancholie neben ungebrochener
Power in Trompetenfiguren aus vocoder-verfremdetem Instrument oder aus dem
Mundstück pur. ...
[Mitteldeutsche Zeitung (Halle), 17.07.2000]
Perfektes Patchwork der Musikstile
... Nils Petter Molvaer schafft ein raffiniert-musikalisches Patchwork, das
sich aus Stilbrüchen zusammensetzt. Er versucht es weiter zu vervollkommnen,
in dem er ungewöhnliche Wege geht. Schließlich interessierte den
zurückhaltenden Mann und bekennenden Familienmenschen seit der Schulzeit der
"elektrische Miles Davis". Mit ihm wuchs er auf. Das hinterlässt
Spuren.
[OTZ / Kultur, 17.07.2000]
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| Foto: OTZ / Urban |
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