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Esperanza Spalding (USA)

Esperanza Spalding (USA)Wenn jemand Esperanza heißt, sprich pure Hoffnung, so lastet wohl ein arges Gewicht auf den  Schultern. Und in der Tat, was hat man dieser Frau mit ihren gerade mal 23 Jahren schon alles zugemutet: die Rettung des Latin-Jazz, ja des Jazz ganz allgemein, die schönste Kontrabassistin seit Menschengedenken und so weiter. Aber Spaldings Schultern sind, was musikalische Ansprüche angeht, erstaunlich breit. Und der Jazz hat, solange es eben Leute wie sie gibt, auch nichts zu befürchten. Denn Miss Spalding ist, wenn nicht die Rettung des Jazz, so doch ganz sicher eine  außerordentliche Musikerin. Ihr Instrument, den Kontrabass, beherrscht sie wie im Traum, und gibt ihm durch ihre leicht brasilianisch angehauchten Fusion-Jazz-Songs einen ganz neuen Look.

Daheim in Portland, Oregon, hatte sie als veritables Wunderkind begonnen, und schon im zarten Alter von fünf Jahren im lokalen Kammermusikverein die Violine bedient. Etwa mit fünfzehn geschahen dann mehrere Dinge: Sie wurde zur Konzertmeisterin gewählt (!), trat gleichzeitig einer Indie-Rock Gruppe bei (!!), und entdeckte schließlich auch den Kontrabass. In nur sechs Jahren perfektionierte sie ihr Spiel derart, dass sie 2004 jüngste Dozentin am renommierten Berklee College of Arts wurde - gleich nachdem sie dort ihr Diplom erhalten hatte.

Möglich, dass der Bass als Attraktion dabei geholfen hat. Viele waren begeistert von der ungewöhnlichen Instrumentenwahl. Und thematisierten das Bild der zarten Schönheit am riesigen Kontrabass. Doch letztlich ist all das gänzlich unerheblich. Es fragt ja auch niemand, warum der große Louis Armstrong sich eine so kleine Trompete hatte aussuchen können.

Im Laufe der Lehrjahre eroberte sie die Bühnen der Ostküste, sang - immer noch im Teenie-Alter - als Gast bei Fourplay, tourte mit Joe Lovano und entlockte ihrem Berklee-Lehrer Pat Matheney erstaunte Ausrufe ob ihrer Bühnenpräsenz. Vor allem aber erwies sie sich immer wieder als exzellente Musikerin, die sowohl per locker scattendem Jazzgesang das Publikum in Atem hält als auch gleichzeitig am Bass den Rhythmus und die Bandleaderin gibt.

Diese Perfektion und musikalische Meisterschaft sind es auch, die neben all ihren anderen Vorzügen den Riesenrummel völlig verständlich machen, mit dem ihre ersten LPs in der Jazz-Szene aufgenommen wurden. War der Erstling „Junjo“ 2006 noch eine nicht weltweit vertriebene Aufnahme mit ihrem Trio, so setzte sie mit „Esperanza“ 2008 zum großen Sprung in die Welt an, und landete auch auf allen fünf Erdteilen gleichzeitig. Hier demonstriert sie ihre ganz eigene Mischung aus brasilianischen Rhythmen, bassigem Fusion-Jazz und im Vokalbereich zahlreichen Anleihen aus Scat, Bebop und auch einer Prise Hip-Hop. Aber nicht zu viel. Es geht ja um besten Jazz. Und der hat es gar nicht nötig, sein Herz mit anderen Musikformen aufzupolieren.

Esperanza Spalding – Double Bass / Gesang
Otis Brown – Schlagzeug
Leo Genovese – Piano
Ricardo Vogt – Gitarre

Samstag, 18. Juli 2009, 20:00 Uhr, Theatervorplatz
VVK voll VVK erm. AK voll AK erm.
9,00 € 7,00 € 11,00 € 9,00 €
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