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Soil & „Pimp“ Sessions (Japan)

Soil & „Pimp“ Sessions (Japan)Wer diesen Sommer noch nicht seine Dosis Adrenalin getankt hat durch Extrem-Wellenreiting oder Powershopping oder sonstige nervenzerfetzende Zeitvertreibe, der halte einen Moment inne und erscheine dann zu einem Konzert der japanischen Band Soil & „Pimp“ Sessions. Denn die Musik, die Soil & „Pimp“ aus Tokio produzieren, kann man nur als Energiepille schlechthin bezeichnen. So etwas hätte man aus dem Land der forcierten Höflichkeit nicht erwartet.

Sie selbst bezeichnen ihre Musik als „Death Jazz“, oder auch Jazz-Punk, aber mit Death hat ihre Musik wenig zu tun. Mit Jazz allerdings auch nicht. Zwar lehnen sie sich fachlich höchst kenntnisreich an die großen Traditionen des amerikanischen Bebop, Hardbop und Bigband-Sounds der 60er/70er Jahre an. Die Besetzung ist dem entsprechend klein, aber exquisit, mit Jazzpiano, Bass, Drums und einem durchschlagenden Bläserduo aus Trompete und Saxophon. Was die Herren dann aber aus dem ehrwürdigen Material machen, erinnert eher an wildeste Funk- und Acid Jazz-Ekstase. Da jagen die Finger über die Rhodes, da spritzt der Drummer-Schweiß zu gemischter Soul-Salsa-Bossa-Rhythmik, und die Bläser kreischen, dass sich die Ohrstöpsel winden. Diese Mischung gehört definitiv auf die Tanzfläche und nicht in ein gediegenes Jazzlokal.

Mit diesem Anspruch sind sie auch angetreten, vor nunmehr acht Jahren, um der etablierten Jazz-Elite Tokios einen veritablen Fehdehandschuh vor den Latz zu knallen. Interaktion hieß ihr Schlagwort, und die Erweckung des ehrfürchtig lauschenden Konzertpublikums ihre Mission. Also bastelten sich die bis dato als Club-DJs arbeitenden Gründer Tabu Zombie und Shacho flugs ihr eigenes Jazz-Genre, inklusive einer völlig neuen Band-Position: dem Agitator. Als solcher hantiert Shacho alias The President mit dem puren Spirit, und treibt per Megafon sowohl Publikum als auch Band zu energetischen Höchstleitungen. Hinter ihm martert Mr. Tabu Zombie seine Samurai-Trompete und Herr Motoharu das Saxophon, Midorin schwitzt am Schlagwerk, Josei hetzt über die Tasten und Akita Goldman durchwalkt den Bass. Die einheimische Presse fühlte sich an einen Hurrikan erinnert. Oder auch an Godzilla. Das ist in Japan durchaus ein Kompliment.

Dank dieser Bühnenpräsenz schafften sie es 2003 auch als erste und bisher einzige Band ohne Plattenvertrag, einen Auftritt beim - sonst nicht für jazzige Klänge bekannten - Fuji Rock Festival zu ergattern. Zwei Jahre später schallte der Hochenergie-Jazz auch bis Europa, und fand besonderes Gehör bei DJ-Mastermind Gilles Peterson, der sie dann zu den angesagtesten Musikfestivals Europas vermittelte. Es folgten fünf Studioalben, davon das letzte 2008, sowie eine Reihe internationaler Preise. Wer jedoch die ganze Macht der Pimps erleben will, kommt um ein Konzert nicht herum. Denn den Spirit, den die Herren aus Tokio mit herüber bringen, kann keine Musikanlage reproduzieren. Und dann jauchzet und frohlocket, denn der Jazz lebt!

Shacho aka President - Agitator
Tabu Zombie - Trompete
Motoharu - Saxophon
Midorin - Schlagzeug
Josei - Piano, Keyboard
Akita Goldman - Kontrabass

Mittwoch, 22. Juli 2009, 20:00 Uhr, Theatervorplatz
VVK voll VVK erm. AK voll AK erm.
9,00 € 7,00 € 11,00 € 9,00 €
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