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Joe Jackson (Grossbritanien)

Joe Jackson (Grossbritanien)Als Teenager hatte man es sicher nicht leicht im trostlosen Portsmouth der 60er Jahre, wo weder schillernde Zukunft noch sonstige einträgliche Lebenswege winkten. Da machte es wohl auch gar nichts, den für einen Musiker durchaus unmöglichen Namen Joe Jackson zu tragen, denn die gerade einsetzende Invasion der gleichnamigen Familie aus Indiana rauschte meilenweit vorbei am Portsmouther Kriegshafen. Statt dessen ging man in die Pubs, trank zimmerwarmes Ale, rauchte mit den Schiffen um die Wette und hörte schräge Barpianos.

Das sind bis heute auch in etwa die drei großen Leidenschaften des Joe Jackson, die er sich aus seiner Portsmouth-Jugend erhalten hat. Auch wenn die Musik sich vom Barpiano hin zu einer anspruchsvollen Pop-Singer/Songwriter-Mischung gewandelt hat, die ihrem Schöpfer längst zu millionenfachen Verkaufszahlen verhalf. Den Portsmouth-Pub tauschte er schon pünktlich zur Volljährigkeit gegen ein Kompositionsstipendium an der Londoner Royal Academy ein, doch London war in den 70ern kein idealer Ort für Klassik. Jackson mutierte zum Punk und feierte als solcher mit eigener Band auch durchaus ernstzunehmende Erfolge.

Das erste komplette Jackson-Album „Look sharp!” entwickelte sich sogar zu einem Meilenstein der Musikgeschichte, denn Jackson zog nach New York und geleitete so den späten Londoner Style zurück in die Heimat der Ramones, was ihn zusammen mit Elvis Costello zu einem Wegbereiter für New Wave und Post Punk in Amerika machte. Dem Punker an sich tat der Erfolg allerdings weniger gut. So suchte sich Jackson flugs eine neue Herausforderung. Er fand sie im lupenreinen Pop-Songwriting, dem eine Reihe unsterblicher Alben entsprangen, wie „Night and Day“ oder „Body and Soul“. Ein echter Welthit war zwar nie dabei, aber den suchte er wohl auch nicht. Stattdessen verpackte er seine Songs in immer persönlichere, damit auch weniger geschäftstüchtige Melodien. Das brachte ihm bald den Ruf eines hemmungslosen Eklektikers ein, sprich: Er suchte sich eben zusammen, was er brauchte aus dem großen musikalischen Vorrat, den ihm sein bisheriges Leben zur Verfügung stellte. Darin eingeschlossen waren Ausflüge in swingende Bigband-Gefilde („Jumpin' Jive“), Tributes an Cole Porter („Night and Day“) wie auch echte klassische Kompositionen für Orchester. Wer viel gesehen hat, kann auch viel erzählen.

Seit einigen Jahren lebt Jackson nun in Berlin, vielleicht DER Wahlort für einen Musiker mit derart durchmischter Geschichte. In seinem aktuellen Album „Rain“ klebt er denn auch der Stadt seine Ehrenmarke auf und besingt sie zusammen mit seiner alten Band aus Londoner Zeiten derart urban und New-York-verdächtig zwiegespalten wie selten ein Musiker vor ihm, abgesehen vielleicht von David Bowie in den 70ern. Er geht eben immer weiter, dieser sein Weg.

Joe Jackson – Piano / Gesang
Graham Maby – Bass / Gesang
Dave Houghton – Schlagzeug / Gesang

Donnerstag, 23. Juli 2009, 20:00 Uhr, Theatervorplatz
VVK voll VVK erm. AK voll AK erm.
12,00 € 9,00 € 14,00 € 11,00 €
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