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Anne Clark (Grossbritannien) - "The Smallest Acts Of Kindness"

Anne Clark (Grossbritannien) - "The Smallest Acts Of Kindness"Es ist diese Stimme, dieser merkwürdig monotone, an gespannte Stahlfedern erinnernde Sprechgesang, dessen Schwingungen sich in die Ohren bohren und dort festsetzen, für Jahre, ach was, für Jahrzehnte. Diese Stimme machte Anne Clark in den 80er Jahren zur Heroine der New Wave-Bewegung, zur geistigen Schwester von Dunkellyrikern wie Nick Cave oder John Cale und zur Urahnin ganzer Kulturbewegungen wie Dark Wave oder Techno.

Wie so viele Stil prägende Ikonen hat auch Anne Clark ihre Wurzeln in der Londoner Künstlerszene der ausgehenden 70er Jahre, speziell im ewig klammen Warehouse Theatre in Croydon, South London. Der Punk kam gerade aus New York herüber, selber machen und niemanden fragen war die Devise des Tages. So organisierte Clark gerade mal 20jährig unermüdlich Konzerte und Theaterabende für das Warehouse, und schuf der entstehenden Punkbewegung eines seiner Zentren.

Daneben strickte sie fleißig an ihrer eigenen Poesie, die aber noch eine Weile warten musste, um im Sexpistols-London auf Gehör zu treffen. Erst 1981, im Vorprogramm der ebenfalls noch nahezu unbekannten Depeche Mode, wagte sich Anne Clark erstmals an die Öffentlichkeit. Der Zeitpunkt war gut gewählt, die New-Wave-Protagonisten beerbten gerade den alten Punk, und Anne Clark avancierte schnell zu einer Ikone der entstehenden Synthie-Pop-Szene.

Dabei war und blieb sie eigentlich immer zuvorderst Poetin. Die musikalische Qualität ihrer Synthesizer-getriebenen Songs veränderte sich kaum in all den Jahren. Alle Klasse steckt in der tiefen, dunklen Lyrik, und im Rhythmus, mit der diese Lyrik ihre Form annimmt. Dieses ist wohl auch Anne Clarks erstaunlichste Leistung: die Fähigkeit, gesprochenen Worten eine unwiderstehliche pulsierende Kraft zu verleihen.

Mitte der 90er Jahre, als es etwas stiller wurde um Miss Clark, und sie sich mit rein akustischen Alben neue Felder erschloss, versammelten sich in Berlin eine Reihe junger Musiker, um alte Clark-Songs neu zu interpretieren. Mit dabei waren Namen wie Mouse on Mars, Sven Väth, Global Youth oder Juno Reactor, also ein erklecklicher Teil der neuen Computermusikgemeinde. Sie alle zollten Anne Clark Tribut und machten deutlich, welche Bedeutung ihre kühle Lyrik noch immer für die gesamte elektronischen Musik besaß.

Aus diesem reichen Reservoir junger Kollegen bedient sich Anne Clark bis heute, speziell in Deutschland, wo sie in dem Leipziger Electro-Noise-Produzenten Xabec einen kongenialen Mitstreiter fand. Gemeinsam mit Xabec und einer vornehmlich akustisch besetzten Band versuchte sie sich in ihrem neuesten Album „The smallest acts of kindness“ an dem Kunststück, akustische und elektronische Welten miteinander zu verbinden. Aber ein Pfund hat sie ja immer in der Hand, und das ist garantiert rein akustisch: ihre Stimme. Und die hat die gleiche Ohrwurmqualität wie vor 25 Jahren.

Anne Clark - Gesang
Rainer von Vielen - electronics, Akkordeon, Gesang
Xabec - electronics, Gesang
Jeff Aug - Gitarre
Murat Parlak - piano, Gesang
Jann Michael Engel - cello
Niko Lai - percussion, Schlagzeug

Samstag, 1. August 2009, 20:00 Uhr, Theatervorplatz
VVK voll VVK erm. AK voll AK erm.
17,00 € 14,00 € 19,00 € 16,00 €
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