Solomon Burke (USA) -  LOVE TO THE WORLD TOUR 2009

Der Name mag vielleicht nicht den Klang eines James Brown haben oder auch den eines Ray Charles. Und doch: Solomon Burke ist ein Monument. Ein Fels. Ein wahrer Gigant der Musikgeschichte. Und auch dies: ein Prediger, ein Missionar und stimmgewaltiger Menschenfreund, dessen Einfluss auf Soul und Gospel gar nicht hoch genug einzuschätzen ist. Seine Eigenschaft als überzeugter Soul-Prediger ist vielleicht viel wichtiger als der besagte Fels und das Monument. Denn Solomon Burke hat nie Musik um ihrer selbst willen gemacht. „I'm always searchin for the meaning...“, singt er, und dieses ist er denn auch, immer auf der Suche nach dem Sinn.

So begann er sein Leben früh als Seelsorger einer kleinen Kirche in Philadelphia. Bald war er einer der vielen Gospel-Prediger im Radio und erhielt über diesen Umweg Ende der 50er seinen ersten Plattenvertrag. Der Erfolg stellte sich nicht sofort ein, erst nach Jahren kam der Durchbruch, redlich verdient mit unsterblichen Titeln wie „Everybody needs somebody to love“ oder „Cry to me“. Auch wenn er selbst nie einen wirklichen Hit hatte, so wurden doch seine Songs von nahezu jedem Musiker der Zeit gesungen, von Otis Redding über Wilson Pickett bis hin zu den Rolling Stones, und sie machten den Name Burke letztlich unsterblich.

Mehrmals auf diesem seinem Weg schien es, als ob ihm die Lust vergehe am Singen, die gesamten 70er Jahre über, die er fast gänzlich daheim in seiner Gemeinde verbrachte, und ebenso noch einmal Ende der 80er. In diesen Pausen tat er fast alles, außer öffentlich aufzutreten: Er ist bis heute Bischof seiner eigenen reformierten Gemeinde, Vater von sage und schreibe 21 Kindern und auch erfolgreicher Unternehmer mit einer Kette von, nun ja: Bestattungsunternehmen.

Aus all diesen Pausen ging er jedoch musikalisch gestärkt hervor. Immer wieder wandte er sich neuen Gebieten des Blues und Soul zu, und wurde für diese Kraft schließlich 2001 auch endgültig mit der Aufnahme in die Rock'n'Roll-Hall of Fame geadelt. Mehr noch als diese Ehre zeigte das folgende Tribute-Album „Don't Give Up On Me“, welchen Platz der vier Zentner schwere Soul-König unter den Musikerkollegen inne hat: Bob Dylan, Brian Wilson, Van Morrison, Elvis Costello und selbst Tom Waits gaben sich darauf die Ehre. Kein Wunder, dass das Album 2002 den Grammy für das beste Bluesalbum erhielt.

Für den Herrn Bischof war das jedoch nur die erste Fanfare auf seinem goldenen Weg gen musikalischer Verheißung. In rascher Folge veröffentlicht Burke seitdem ein Album nach dem anderen, und scheint mitnichten an Dinge wie Ruhe, Beschaulichkeit oder gar Rente zu denken. 2006 erforschte er mit „Nashville“ die Country-Gefilde, 2008 sang er mit Eric Clapton und Ben Harper „Like a Fire“ ein, und auch heuer, 2009, hält das goldene König-Solomo-Wetter an und führte ihn in die Studios von Memphis-Soul-Legende Willie Mitchell. Nein, der Mann kann nicht genug bekommen. Und er lebt hoffentlich noch lange. Denn mal ehrlich: Wer möchte nicht von einem Bestatter wie Solomon Burke auf den Weg ins Nirgendwo gebracht werden? Mit viel Soul. Dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Solomon Burke - Gesang
Mandale McGee - Schlagzeug
Dale Black - Bass
Sam Mayfield & "Guitar Jack" Wargo - Gitarre
Keith Ladinsky - Piano
Rudy Copeland - Hammond
Carle Vickers, Dannie Hofmann & Nathaniel Banks - Horns
Candy Burke and Sophia Perez - Backing Vocals
Simona Mana & Raffaella Stirpe - Streicher

www.thekingsolomonburke.com | www.myspace.com/kingsolomonburke