Paul Kuhn & TheBest (Deutschland)
Paul Kuhn sagte einmal, wenn er Klavier spiele, mache ihn das froh. Punkt. Eigentlich müsste schon dieser eine in marmorne Lettern gemeißelte Satz hinreichend klären, mit wem man es bei Paul Kuhn zu tun hat. Alle weiteren Erklärungen sind nur Fußnoten.
Denn Paul Kuhn ist, man darf es sagen, als Bandleader, Pianist und Arrangeur einer der prägendsten Musikgestalten Deutschlands. Seit nunmehr sechzig Jahren spielt er in unzähligen Ensembles, Orchestern, Bands und Kapellen, und formte damit den musikalischen Grundton ganzer Generationen. Wenn er in den 50ern in den ersten Musiksendungen des bundesdeutschen Radios auftrat, saßen von der Oma bis zum Steppke alle Generationen vor dem Radiogerät und schunkelten zu Hits wie „Der Mann am Klavier“, „Die Farbe der Liebe“ oder jenem unsterblichen wie wahren „Es gibt kein Bier auf Hawaii“.
Doch Paul Kuhn wäre nicht Paul Kuhn, wenn dieser Erfolg in der Schlagerwelt seine einzige musikalische Seite wäre. Noch während des Weltkriegs labte er sich am klassischen amerikanischen Jazz, und hörte im Feindsender Glenn Miller, Count Basie oder Louis Armstrong. Da swingte es und jazzte, die Amerikaner standen vor der Haustür und konnten Kuhn mit frischestem Hot Stuff versorgen. Er war der erste Deutsche, der beim Armeesender AFN spielen durfte, und wurde in den 50ern schlagartig Deutschlands beliebtester (und jüngster) Jazzpianist.
Zwar bekam er durch die folgende Schlager-Karriere bald derart viel zu
tun, dass für jazzige Exkurse kaum Raum verblieb. Doch nebenbei widmete er
sich im kleinen Kreis oder auch mit der legendären Big Band des SFB immer
wieder Jazzprojekten, vornehmlich Swing, später auch Bebop und den Modern
Jazz Standards eines Charlie Parker. Anfang der 80er Jahre wurde wie viele
Rundfunk-Bigbands auch die des SFB aufgelöst, und Paul Kuhn begann sich neu
zu sortieren. Gründete eine Band, tourte einige Jahre mit Peter Alexander
durch die Lande. Mitte der 90er schließlich, in einem Alter in dem die
meisten anderen sich auf das verdiente Altenteil zurückziehen, konnte er
endlich seine eigene Version des goldenen Herbstes formulieren, und die hieß
ganz eindeutig: Let's swing!
Zusammen mit dem Bassisten Martin Gjakonovski und dem Schlagwerker Willy
Ketzer ist er bis heute als Paul Kuhn Trio unterwegs und swingt sich wie ein
junger Wilder vergnügt durch die gesamte Jazzgeschichte. In diesem Jahr
unterstützt ihn zusätzlich hoher Besuch, The Best, eine sechsköpfige
All-Star-Formation, in der große Namen wie Ack van Rooyen, Peter Weniger,
Gustl Mayer oder der langjährige RIAS-Bigband-Chef Jiggs Whigham ihre ganz
persönliche Bühnenreferenz an Paul Kuhn erweisen. Der bekennt dabei
freimütig, seiner Ansicht nach habe sich im Jazz seit Charlie Parker und der
Bebop-Revolution nicht viel verändert. Muss er auch nicht, findet er, denn
Jazz ist Bewegung in sich. Und vor allem: er macht einfach froh.
Paul Kuhn – Gesang / Piano
Martin Gjakonovski - Bass
Willy Ketzer - Schlagzeug
Ack van Rooyen – Trompete
Claus Reichstaller - Trompete
Peter Weniger - Saxophon
Gustl Mayer - Saxophon
Jiggs Whigham - Posaune
Tom Wohlert – Gitarre
Freitag, 21. August 2009, 20:00 Uhr, Theatervorplatz | |||
VVK voll | VVK erm. | AK voll | AK erm. |
12,00 € | 9,00 € | 14,00 € | 11,00 € |
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